"Ich wurde im Jahr 1920 in Amberg als Sohn eines Volksschullehrers geboren. Klavier spielte ich mit 4, Violine mit 8, Viola mit 13, Waldhorn mit 16 Jahren und war weder ein Wunderkind noch sonst anomal. Meine Jugend war schön, Sonne, Wasser, Luft, Wald, Wiesen und harte Spiele, Freiheit und Ungebundenheit, all das bestimmte mein weiteres Leben.
Abitur an der Amberger Oberrealschule, Arbeitsdienst.
Musikalische und musikhistorische, philosophische, psychologische und medizinische Studien in Würzburg vermittelten mir ein Allgemeinverständnis. Krieg, schwere Verletzung und alles, was danach kam an Not und Verzweiflung, der Schwenk des eigenen Daseins um 180 Grad und das „trotzdem-von-vorne-anfangen“, machte mich zu dem, was ich heute bin. Die systematische Konfrontierung mit der gesamten Moderne, auch der naturwissenschaftlichen, fand von 1946 an statt. Denn nur durch eine ganz klare Konzeption des eigenen Standpunkts gibt es eine künstlerische Orientierung, eine Basis für das eigene.
In der heutigen Zeit künstlerisch zu arbeiten, ist hart. Man muss sich immer wieder erst durch den Wust von neuen -ismen und Schlagworten durchfressen, um Kopf und Arme freizubekommen. Man muss sich ständig von dem Allgemein-Sumpf befreien, und das ist das Schwerste.“
H.E. Erwin Walther (ca. 1980)
Komponist, Dirigent,
Avantgardist, Musikpädagoge
Vita und Lebenslauf auf www.erwin-walther.de